Siehe
auch: Startseite, Programm in Kurzform
Wiener Volksbefragung
von Donnerstag, 7. bis Samstag, 9. März 2013
Wollen wir verarscht werden?
Ist das am Ende eine
subtile Art der Volksverführung
unter dem Deckmäntelchen der Direkten Demokratie?
mehr dazu siehe unten
Nach- und Vorteil fürs Hingehen
zur Volksbefragung
- Nachteil:
Wer hingeht, akzeptiert pseudo Direkte Demokratie.
- Vorteil:
Wer hingeht, bekundet Interesse an Mitgestaltung.
Aufgrund dieser Abwägung empfiehlt Öneu, hin zu gehen.
Die Empfehlungen und Überlegungen
zu den Fragen
- Parkplatzsituation
Beide Alternativen sind völlig absurd.
Nach besten Wissen und Gewissen für die eine oder andere
Alternative stimmen oder ungültig wählen.
- Olympische Sommerspiele 2028 in Wien
Unsere Empfehlung: Aus Kostengründen NEIN stimmen
- Kommunale Betriebe vor
Privatisierung schützen?
Unsere Empfehlung aus den aktuellen Gegebenheiten der
Fragestellung: JA stimmen
- weitere erneuerbare
Energieprojekte
(z.B.
BürgerInnen-Solarkraftwerke) entwickeln, mit finanzieller
Beteiligung der BürgerInnen?
Es ist unklar, ob dadurch mittels Solarkraftwerken hinkünftig auch
seltene Grünflächen verbaut werden dürfen. Deshalb: NEIN
Die
Fragen des Volksbegehren im vollständigen Wortlaut
Zitat von wien.gv.at:
- Wie soll die Parkplatzsituation
und Lebensqualität für
BezirksbewohnerInnen verbessert werden?
o A) Es sollen für
jeden Wiener Bezirk Parkraumregelungen
eingeführt werden.
o B) Es soll Lösungen
für einzelne Bezirke geben (mit
Berücksichtigung der Interessen der Nachbarbezirke)
- Soll sich die Stadt um die Austragung der Olympischen Sommerspiele
2028 bemühen?
o Ja/Nein
- Die kommunalen Betriebe
bieten der Wiener Bevölkerung
wichtige Dienstleistungen. Zum Beispiel Wasser, Kanal, Müllabfuhr,
Energie, Spitäler, Gemeindewohnbauten und öffentliche
Verkehrsmittel. Sind Sie dafür, dass diese Betriebe vor einer
Privatisierung geschützt werden?
o Ja/Nein
- Soll die Stadt nach dem Beispiel der
BürgerInnen-Solarkraftwerke weitere
erneuerbare Energieprojekte
entwickeln, die mit finanzieller Beteiligung der BürgerInnen
realisiert werden?
o Ja/Nein
Siehe: Quelle
Stimmabgabe von Auszählungsergebnissen beeinflusst?
Wiener Volksbefragung von 7. bis 9.
März 2013
Jedoch hat die unterschriebene Stimmkarte erst bis am 18. März 2013 um 14.00 Uhr
bei der zuständigen Bezirkswahlbehörde einzulangen. Wie steht
es aufgrund dieser Fristen wohl mit der Möglichkeit einer von
Auszählungsergebnissen beeinflussten Stimmabgabe?
Wollen wir verarscht werden?
Ist das am Ende eine
subtile Art der Volksverführung
unter dem Deckmäntelchen der
Direkten Demokratie?
Eine Volksbefragung als völlig direkt demokratisch verkaufen zu
wollen, ist bereits eine Art der Volksverführung (Volksverarschung
auf gut wienerisch).
Weswegen ist eine Volksbefragung keineswegs grundsätzlich direkt
demokratisch?
Die Gründe im Überblick:
- Herkunft der Fragestellung
(Interessenskonflikt der Herrschenden)
- fehlende Verbindlichkeit
Die Gründe im Detail:
- Herkunft der Fragestellung
(Interessenskonflikt der Herrschenden)
Es betrifft die Fragen, die im Zuge des Volksbefragung zu
beantworten sind. Es geht um die unter Umständen recht
eingeschränkten Möglichkeiten, die durch die jeweilige
Fragestellung vorgegeben werden.
Das Stellen der Fragen bei einer Volksbefragung stammt im Normalfall
von den Herrschenden. Hingegen bei einer Volksabstimmung insbesonders
aufgrund eines Volksbegehrens würde die Fragestellung direkt vom
Volk (Initiatoren des Volksbegehrens) stammen. Die Fragestellung
würde sich idealer Weise auf einen eindeutigen und allgemein
verständlichen Entwurf für eine Gesetzesänderung
beziehen. Deswegen ist eine Volksabstimmung einer Volksbefragung vor zu
ziehen.
- fehlende Verbindlichkeit
Die Verbindlichkeit aufgrund des Ergebnisses einer Volksbefragung wird
von den Herrschenden zwar oft versprochen. Das heißt, die
Herrschenden versprechen sich an das Ergebnis der Volksbefragung zu
halten. Doch wenn das ernst gemeint wäre, könnte ja die
dahingehend angemessene Methode angewandt werden. Diese ist von den ja
dafür zuständigen Herrschenden jederzeit einsetzbar. Das ist
eine Entscheidung herbeizuführen, die eben direkt durch die
Bürger erfolgt. Das wird als Volksentscheid, Plebiszit oder
einfach Volksabstimmung bezeichnet. Eine Volksabstimmung ist in
Österreich grundsätzlich verbindlich. Auch dem Grund der
tatsächlichen anstatt der vorgegebenen Verbindlichkeit ist eine
Volksabstimmung einer Volksbefragung vor zu ziehen.
Zusammenfassung:
Skepsis gegen das Format der Volksbefragung.
Leider wird eine Volksbefragung durchgeführt. Die betreffenden
Fragen brauchen sich weder auf verwendbare Gesetzesentwürfe noch
auf dementsprechende Gesetzesänderungen beziehen.
Statt einer Volksbefragung wäre eine Volksabstimmung sinnvoll,
weil diese verbindlich ist. Das heißt, ein dafür zu Grunde
liegender Gesetzesentwurf oder eine Gesetzesänderung würde
dadurch zum Gesetz werden und in Kraft treten.
Ursprung der Fragestellung: Volk oder Volksvertreter?
Es ist ein Missbrauch der direkten Demokratie.
Es betrifft sowohl die Volksbefragung an und für sich als auch die
eigenartig formulierten Fragestellungen.
Kritik an Art der Fragestellung:
Es geht um die lächerlich, eigenartig, unklar, absurd formulierten
Fragestellungen. (Die jeweilige Fragestellung ist mitunter fraglich.)
Grundlage für eine
Gesetzesänderung?
Ist die gegenständliche Volksbefragung als Grundlage für eine
Gesetzesänderung brauchbar?
Es betrifft die mitunter wenig aussagekräftige und unklare
Formulierung der Fragen für die Volksbefragung. Eine
Volksbefragung wird aus der Natur der Sache heraus von den Herrschenden
formuliert. Betreffend der Qualität der Formulierung kann eine
Volksbefragung mit einem Volksbegehren verglichen werden. Ein
Volksbegehren wird aus der Natur der Sache heraus von Aktivisten
formuliert.
Es geht um die Brauchbarkeit als Grundlage für eine
Gesetzesänderung. Bleibt folgende Frage:
Würde ein der
gegenständlichen Volksbefragung entsprechend
unklar formuliertes Volksbegehren von Amtswegen dafür als brauchbar gesehen werden?
Presseaussendung
Siehe auch die diesbezügliche Presseaussendung von Öneu auf
ptext.at, dem Portal für
Pressemitteilungen für Deutschland, Österreich und die
Schweiz:
http://ptext.at/n/532841
Titel:
Öneu für echte direkte
Demokratie statt Volksbefragungen